Wechselbad der Gefühle

TV Aixheim – SG Ober-/Unterhausen 28:28 (10:14)

Der Titel beschreibt das Spiel ganz gut – es war ein Auf und Ab, ein wahrer Handballkrimi bei dem sich die SG und der TV Aixheim schlussendlich leistungsgerecht mit einem 28:28-Unentschieden trennten. 

In der Partie beim heimstarken Tabellendritten zeigte die SG Ober-/Unterhausen ihre zwei Gesichter. Vom Anpfiff weg agierte die Defensive des Tabellenführers sehr konzentriert und griffig, so dass man dem quirligen Gastgeber immer wieder zu Fehlern zwingen konnte. Im Angriff wiederum hatte man viel Zug zum Tor und konnte den Ball selbst ohne Harz sicher im Tor unterbringen. Über 3:0 (5.) und 7:1 (10.) fegte der SG-Express über die Gastgeber hinweg und setzte die Vorgaben konsequent um. Doch nach und nach fanden auch die Hausherren ins Spiel und konnten – begünstigt durch sich häufende Fehler auf Seiten der SG – Stück für Stück ranarbeiten. Mit jedem Tor des TV Aixheim wurde es hitziger in der Halle und die SG wurde zunehmend unter Druck gesetzt. Der Tabellenführer hielt zwar körperlich dagegen, so dass Aixheim bis zum 10:14-Halbzeitstand noch auf Distanz gehalten werden konnte, doch zunehmend ließ man sich das immer wilder werdende Spiel des Gastgebers aufzwingen. Fehler im Spielaufbau und ausgelassene Torchancen am Fließband sowie individuelle Fehler im Zweikampfverhalten waren die Folge.  

In der zweiten Hälfte musste die SG nun Ruhe bewahren und sich wieder auf das eigene Spiel konzentrieren, um den Gastgeber nicht komplett zurück in die Partie zu bringen. Doch das Gegenteil geschah: Aixheim gelang beim 17:17 (41.) erstmals der Ausgleich und die Halle stand Kopf. Immer wieder gelangen den Rückraumspielern Philip Klingseisen, Benedikt und Fabian Gruler Durchbrüche im Abwehrzentrum der SG – Gegentore aus der Nahdistanz oder vom 7m-Strich waren die Folge. Zudem erwischte Linkaußen Nikolas Klingseisen mit sieben Treffern einen Sahnetag. Nach dem 18:19 (43.) zog der Tabellendritte mit vier Toren in Folge auf 22:19 (47.) davon. Coach Grimm zog daraufhin die grüne Karte, um wieder Ruhe in die Köpfe seiner Mannschaft zu bringen. Eine Umstellung in der Abwehr sollte sich als richtig erweisen, denn nun war wieder die SG am Drücker. Über 23:22 (50.) zog man beim 24:25 (52.) das Momentum wieder auf seine Seite. Nach dem 26:26 (54.) folgte ein Doppelschlag von Felix Schwille zum 26:28 (58.). Der Gastgeber antwortete jedoch mit einem schnellen Tor. 80 Sekunden vor Feierabend hatte man die Möglichkeit, im finalen Angriff den Deckel draufzumachen, doch aus aussichtsreicher Position scheiterte man zum wiederholten Male an Torhüter Plaumann. 30 Sekunden vor dem Ende nahm Aixheim die letzte Auszeit und setzte buchstäblich alles auf eine Karte: mit dem siebten Feldspieler und somit verwaisten Gehäuse spielte man in Überzahl den Außenspieler frei, der sich die Chance zum vielumjubelten Ausgleichstreffer nicht nehmen

ließ. Bezeichnenderweise vertändelten die Gäste die Möglichkeit zur Durchführung eines schnellen Anwurfes. „Wir alle sind unheimlich enttäuscht über dieses Unentschieden, welches sich aktuell wie eine Niederlage anfühlt. Wenn´s stressig wird verfallen wir zu häufig ins falsche Muster, werden hektisch und verlassen unseren Plan. Keine Frage, dass wir uns im weiteren Saisonverlauf wieder steigern müssen, um unsere Ziele nicht zu gefährden! Aber die Jungs haben Charakter: anders wäre es nicht möglich, hier nach

einem 3-Tore-Rückstand kurz vor Schluss die Partie noch zu drehen und nicht mit völlig leeren Händen die Heimreise antreten zu müssen.“, zog Grimm ein gemischtes Fazit.

Die Mannschaft bedankt sich bei den mitgereisten Zuschauern die uns über das ganze Spiel hinweg lautstark unterstützt haben.